Ein kleiner Hund kam an
der Regenbogenbrücke an und ein Rudel von Hunden kam sofort zu
ihm hingelaufen, um ihn zu begrüßen. Er war darauf gefaßt,
daß er nun angegriffen würde, aber das war die erste Meute,
die nur mit dem Schwanz wedelten. Anstatt ihn zu beißen, küßten
sie ihn einfach.
Es war wunderschön da und jeder war ganz lieb zu ihm. Keiner von ihnen wurde in einer *Welpen-Fabrik* geboren, so wie er damals und dann als Kampfhund benutzt, um dann in der Gosse zu sterben, weil er eine hässliche Promenadenmischung war. Sie erklärten, daß sie auf ihre Herrchen warten würden, die sie so geliebt hatten. "Was IST Liebe?", fragte der kleine Hund und Gott lies ihn auf die Erde zurückkehren um das herauszufinden. Warm und dunkel, er wartete
zusammengekauert mit den anderen darauf, geboren zu werden. "Aaaahhh .. so ist es
besser!" dachte er und trank, bis er erschöpft war und zusammengekuschelt
bei seiner Mutter eingeschlafen war. "Ich erinnere mich genau daran
" sagte er erfreut. "Zu dumm, dass ich erwachsen werden und
hinaus in die Kälte und Nässe musste um dort zu kämpfen
und als Verliererhund zu sterben. "Ich erinnere mich, was es heißt
ein Hund zu sein.", dachte er traurig. Diese Nacht kroch er auf
seine Mutter und versuchte zu trinken, aber er fiel immer wieder zur
Seite weg. Wenn die anderen vollgetrunken waren, dann wurde ihnen der
Bauch geleckt und er konnte nur noch die Restmilch trinken, die die
anderen übrig gelassen hatten. Aber die Menschenhand war nicht
da, die ihm geholfen hatte, daß er auch noch was abbekommen hatte,
die Zitzen waren immer schon leer, als er an der Reihe war. Es war sogar
schon schwer genug aufzustehen. Er war noch so klein und schmächtig. Er konnte den Herzschlag
des Menschen spüren, der ihn zugedeckt mit einem warmen, weichen
Tuch auf den Bauch genommen hatte. Das hielt seinen knochigen Körper
schön warm und die wiederkehrenden sanften Streicheleinheiten haben
ihn sehr beruhigt. Er dachte wieder an seinen neuen Freund, der so lieb
an der Regenbogenbrücke zu ihm war und Gott fragte, ob er wohl
nochmals zurück dürfte. Gott sagte : "Ja, aber nicht
jetzt. Du wolltest erleben, was Liebe ist." Er wurde größer und agiler und der Mensch nahm ihn immer öfters aus dem Nest um bei ihm zu schlafen. So lange er liebkost und geküsst wurde und er den Herzschlag hören konnte der fest und lieb klang war alles in Ordnung. Dann kam Gott und fragte ihn: "Bist du bereit zu uns auf die Regenbogenbrücke zurückzukommen?" "Ja", antwortete er mit kleinem Wehmut, weil der Mensch ihn nicht gehen lassen wollte und zu weinen begann. Er ließ die Luft aus seinen Lungen und ging zurück über die Regenbogenbrücke. Dort schaute er auf den Menschen, der immer noch weinte und seinen Körper in Händen hielt, den er sich für diesen Ausflug geborgt hatte. "Danke Gott," sagte er, "Liebe ist WUNDERBAR und nun werde ich auch an der Regenbogenbrücke auf den Menschen warten, um ihm beim eintreffen zu sagen, dass ich ihn auch geliebt habe." Von Joy LaCaille |